"Geschichte sind nicht nur Quellen, die vor Jahren niedergeschrieben worden - und diese heute neu zusammenzufassen.
Geschichte sind Quellen, die niedergeschrieben werden müssen, bevor sich ihrer keiner mehr erinnern kann!"
2009: Meine ersten Erinnerungen zum Thema Ahnenforschung habe als Siebenjähriger, wo ich vor einem Blatt Papier saß und am Telephon mit meiner Großmutter die ersten Daten bis zu meinen Urgroßeltern aufzeichnete. Schon dort fiel mir auf: Mein Urgroßvater fehlt. Wer ist er?
2016: Im Internet fand ich den Aufruf zum Nachlaß meiner Urgroßtante. Die Daten kamen mir fehlerhaft vor, denn meine Familie war nicht erwähnt. Neben der damaligen Anforderungen von Urkunden, habe ich den alten Schuhkarton meiner Großmutter nach Bildern durchforstet und habe all die Daten festgehalten, die meiner Familie damals bekannt waren (, und das waren schon eine Menge). Doch nicht nur Antworten kamen, sondern auch Fragezeichen: Mein Urgroßvater blieb ein großes. Ich solle den Stiefvater eintragen, sagte mir meine Großmutter. Dagegen war ich jedoch vehement, da Ahnenforschung die biologische und nicht ideelle Zusammenfassung der Abstammung aufzeichnet.
2017: Ich begann meine erforschten Daten über den MyHeritage-Stammbaum festzuhalten. Zusätzlich habe ich alle mögliche Verwandte kontaktiert, um mir Bilder, Daten und Geschichten mitzuteilen. Über ein Forum kontaktierten mich Mitforscher, die mir Personenstandsurkunden zuschickten. Diese legte ich meiner Großmutter zur Übersetzung der Kurrentschrift vor, bis ich mir diese danach zum Leidwesen meiner damaligen Schullehrer selbst beibrachte und heute wie meine "Mutterschrift" lesen und schreiben kann.
Die lieben Mitforscher vom Forum Ahnenforschung haben mich nahezu "überschüttet" mit Urkunden. Die Informationen blähten sich auf. Gegen Mitte 2017 habe ich angefangen, die Forschungsdaten komprimiert und intern abzuspeichern - ich wurde auf Ahnenblatt 2.99 aufmerksam: unbegrenzte Personen, Notizen, Links, Zusatzinformationen, Spitznamen, Speicherplatz für Dokumente etc. Dann begann ich meine ersten Ahnentafeln zu erstellen nach dem Muster, welches ich bis heute in etwa benutze.
2018: Auch im Thema nach meinen unbekannten Urgroßvater kam ich auf Antworten, als ich aus Zufall ein Bild meiner Urgroßeltern fand. Ich kontaktierte Zeitzeugen (, die später doch mehr wußten, als sie früher zugaben) und Verwandte meines gefundenen Urgroßvaters und lernte so, daß Ahnenforschung nicht nur Zahlen und Daten, sondern Geschichten und Emotionen sind, die bis in die heutige Zeit nachwirken - nur daß man jetzt die Hintergründe für so mancherlei Verhalten erfährt!
Bei der Forschung wollte ich mich nicht weiter "von Urkunden überschütten" lassen, sondern ich wollte selbst aktiv Protagonist meiner Forschung werden, und stellte dutzende Urkundenanforderungen, wodurch sich die Ahnentafel immer weiter erweiterte.
2019: Die Ahnentafel wurde größer und so auch die Fehler! Ich lernte, daß man so gerne, wie man Daten einträgt, man auch bereit sein muß, fehlerhafte Ergebnisse wieder zu löschen und richtigzustellen. Nicht die Masse macht das Ergebnis hochwertig. Ferner habe ich ab hier auch gelernt, nicht nur auf das Zuschicken von Urkunden zu vertrauen, sondern ich bin auch vor Ort mit Angehörigen in Archive gefahren, wo ich meine Kurrent-Kenntnisse unter Beweis stellen mußte. Auch wenn man nicht alles an einem Tag gefunden hat, durfte einen das nicht entmutigen, denn eine Ahnentafel "ploppt" nicht auf, sondern wächst über die Jahre in Qualität und Quantität.
2020: Mein Ziel war es 6. Generationen (bis zu den Altgroßeltern / 3x Urgroßeltern) Geburts-, Ehe- und Sterbedaten zu ermitteln. Da meine Familie überwiegend aus dem deutschen Osten stammt und so auch eine Handvoll direkter Ahnen auf diesem Marsch getötet worden, war ich schnell mit der Frage der "Spekulationsforschung" konfrontiert: Was machen, wenn es keine Urkunden gibt? Meine Antwort ist: Verwandte befragen. Das Lastenausgleichsarchiv befragen. Heißt es nur, daß der Ahne bis 1945 lebte und "nicht im Westen" ankam und die polnische Verwaltung keine Personenstandsurkunden hat, dann kann das Feld nicht leerbleiben, sondern ein Richtwert muß her. Im Falle der Vertreibung habe ich jeweils den letzten Wohnort mit dem Einmarsch der Roten Armee festgehalten, nur wichtig: Spektulationen, wo es keine Beweise geben kann, müssen unter Notizen dementsprechend beziffert werden (, schon deswegen, damit man später selbst seine Gedankengänge wieder zusammen hat). Am Ende 2020 war meine Ahnentafel mit 6. Generationen fertig inklusive Bilder - damit hatte ich großes Glück, so jung angefangen zu haben.
Zudem habe ich an vier Fällen unbekannter Vaterschaft gearbeitet: Mein Großvater, meine Ur-Urgroßmutter, meine Ur-Ur-Urgroßmutter und mein Ur-Ur-Ur-Urgroßvater.
Bei der Ur-Urgroßmutter war es einfach: Kein Vater im Geburtenregister, aber in der Familienbibel hat sich ein gewisser Heinrich Riechelmann eingetragen. Woher kommt er? Im später gefundenen Eheregister steht drin, daß die Tochter bei ihm im Haushalt lebt, da die Mutter gestorben ist, und das Kind sogar in seinem Versicherungsschein steht. Vielleicht ein Adoptivvater? Nein! In dem Taufeintrag eben dieser Tochter steht die Mutter des Herrn Riechelmann beziffert. Er ist der Vater. Eindeutig. Doch warum adoptierte er sie nicht? Die Kindsmutter verstarb Tage nach der Geburt der Tochter. Der Vater Riechelmann selbst durfte damals noch nicht heiraten, arbeitslos und mittellos, und wer solle damals schon die Vaterschaft eines unehelichen Kindes annehmen können, wenn die einzige Zeugin längst verstorben ist?
Die Ur-Ur-Urgroßmutter hingegen hatte einen einfachen Fall: Ihre Eltern lebten als junge Menschen in Berlin zusammen und kehrten später nach Hinterpommern zurück. Die uneheliche Tochter benannte ihren späteren Sohn sogar nach ihrem leiblichen Vater: Karl (Hermann) Fritz. Doch warum erkannte der leibliche Vater die Tochter nicht an? Er war 17 und minderjährig. Zurück in Hinterpommern ging die Liaison auch auseinander.
Der Ur-Ur-Ur-Urgroßvater scheint ab schwersten, weil es so schon solange zurückliegt - und wie solle man das prüfen? Doch es war der einfachste und deutlichste Fall: Die Bilder der ehelichen Kinder des vermuteten Vaters sehen 1:1 aus wie Tochter des unehelichen Sohnes. Der Fall war klar.
Bei meinem Großvater wurde es hingegen schwerer: Zwar hatte man einen Namen und ein Bild, aber Zweifel blieben - zumindest ging es mir so, daß man Tinte in Geburtenregistern mehr vertraut als Bildern und Beweisen. So habe ich mich mit seinen "ehelichen" Nachkommen getroffen, was Zweifel ausräumte, auch wenn immer - und bis heute - eine merkwürdige Distanz bleibt zwischen den ehelichen und den "nicht so gewollten" Nachkommen (meine Wenigkeit) bleibt.
2021: In diesem Jahr blieb die Ahnenforschung größtenteils liegen, da ich mein Ziel erreicht hatte - dachte ich! Nur geringfügige Neuerungen durch die Ankunft von Urkunden ergaben sich - oder durch ein paar Verwandte, die man kennenlernte, um auch Persönliches sichern zu können: Man gibt Zahlen und Daten ein Gesicht! Dieser Punkt wird oft unterschätzt.
2022: Hier begann meine Leidenschaft, die Ahnenforschung sowohl für mich, als auch für andere machen zu wollen. Ein damaliger Kollege fragte mich, ob ich seine Forschung so passioniert erstellen könne wie meine. Das sah ich damals als persönliche Herausforderung. Dies gab mir die Möglichkeit, meine Forschungskenntnisse auch in Süddeutschland auszuweiten und über die Grenzen hinaus. Leider hatte dies auch die emotionale Schattenseite der Ahnenforschung zur Folge, daß manche Ergebnisse nicht allen gefallen können und dies schwere Folgen für einzelne Beteiligte haben kann. Freunde gingen, aber meine Passion in der Ahnenforschung blieb ungebrochen. Meine eigene Ahnenforschung habe ich indes intensiviert und die Fokusse gingen über in Ahnenforschung, Namenforschung, Vaterschaftsermittlung und Heraldik/Adelsforschung.
2023: Nebenbei ging meine reguläre Ahnenforschung weiter, nur habe ich mich hier noch in den Bereich der Erbenermittlung fokussiert. Im Grunde ist diese für Genealogen nur der Zusatz, daß Personenstandsurkunden beglaubigt sein müssen, damit diese beim Notar einen Erbschein erwirken können (beweiskräftig sind). Auf Grund von eigenen familiären Angelegenheiten habe ich so mit einem spannenden Fall zu tun gehabt, der mir die Lage verdeutlicht hat, daß in der Bundesrepublik Deutschland leiblich nicht gleich rechtlich bedeutet. Das heißt: Wurden dem Vater Kinder untergeschoben und stirbt der Vater, haben die Kuckukskinder, die in der Ehe geboren sind, wie das leibliche und rechtliche Kind Anspruch auf die Hinterlassenschaften ihres Vaters, auch wenn das "Unterschieben" der Stiefmutter vorsätzlich geschah. Dies weckte in mir den Gerechtigkeitssinn in meiner genealogischen Tätigkeit, Menschen in hilflosen Lagen unklarer Erbschaften beratend und in der Tat zur Seite zu stehen.
2024: Ungebrochen blieb mein gleicher Zeiteinsatz in Ahnenforschung, Erbenermittlung und Vaterschaftsermittlung, wo sich immer neue Fälle aufgetan haben. Ich begann meine Fachkenntnisse immer mehr zu intensivieren und ein klares Schema, nach dem ich arbeiten will, zu erarbeiten. Dementsprechend ging es mir um das digitale Archivieren von Unterlagen und Bildern und darum, Forschungsansätze, Vermerke und Spekulationen richtig zu standardisieren in meiner eigenen Forschung, bevor ich diese auf andere übertrage.
Zudem wollte ich meine begründeten Ansätze zur Vaterschaftsermittlung mit neusten erbgenetischen Untersuchungen gegentesten und habe die DNA-Ahnenforschung gestartet und habe diese mit meinen Ergebnissen gegengeprüft und kam zu der erfreulichen Nachricht, daß all meine Vaterschaftsergebnisse (, die, die nah genug verwandt sind, um sie mit Sicherheit verifizieren zu können (7-8. Generationen)) korrekt erforscht sind. Die DNA-Ahnenforschung steht als Zusatz für die reguläre Ahnenforschung, um den genealogischen Grundsatz von "Mater semper certa est" und "Pater est, quem nuptiae demonstrant" zu brechen (= Die Mutter ist immer sicher. Der Vater ist, wer durch Ehe als solcher erwiesen ist).
Dieweil habe ich meine Selbständigkeit in Deutsche Ahnenforschung vorbereitet.
2025: Beginn des Geschäftsbetriebs von Deutsche Ahnenforschung bei Robin Krüger.
Abstammungsauswertung durch Ahnenforschung (Abstammung durch DNA-Auswertungen verifiziert).
Abstammungsschätzung durch DNA-Test über Ancestry.
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